Hilfe für die Slumbewohner von Khulna
Jedes Mal, wenn man an die Slums von Khulna denkt, ist er wieder da, der Geruch. Diesen Geruch kann man nicht beschreiben, und man vergisst ihn nie. Es riecht streng, nach Kloake, Müll, Schweiß und Verwesung. Dann kommen auch die Bilder, die Bilder von Elendshütten, viele nur einige Quadratmeter klein. Bilder von den Menschen, die hier jeden einzelnen Tag überstehen müssen. Für sie scheint es kein Recht auf Leben zu geben. Die Blicke der Menschen sind leer, traurig, hoffnungslos. Viele kranke und behinderte Menschen hocken auf dem staubigen Boden, warten auf Hilfe. Sie müssen betteln, betteln bei Menschen, die selber nichts haben.
Flucht in die Stadt
Wer hier gelandet ist, hat immer einen langen Weg des Leidens hinter sich: Verlust der Habe durch eine Flut, oft den Tod des Mannes oder einfach keine Überlebenschance auf dem Lande. Flucht in die Stadt als letzter Ausweg mit der Hoffnung, Arbeit zu finden. Dann meist wochenlanges Suchen nach einer Bleibe. Nächte der Angst und Verlassenheit, Schlafen auf der Straße, ohne Schutz, ohne Dach. Unbeachtet, ungeliebt. Es sind Menschen ohne Namen und Gesicht, ohne Lobby, ohne Rechte.
Hilfe ist möglich!
Seit vielen Jahren setzt sich der Aktionskreis Dritte Welt Holweide e.V. gemeinsam mit der Lichtbrücke für die Slumbewohner ein. Eine wichtige Hilfe sind die Kleinkredite. 3.300 ärmste Familien konnten allein im Jahr 2015 mit Krediten unterstützt werden. Diese geben den Armen die Chance, produktiv zu werden, und mit eigener Kraft ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn man alle Familienmitglieder zusammenrechnet, unterstützte der Aktionskreis somit im Jahr 2015 rund 20.000 Menschen.
Nicht weniger wichtig ist die schulische Grundbildung. Darum bereiten wir die Kinder der Armen in unseren Vorschulen auf den Besuch der staatlichen Grundschule vor. Sie lernen lesen, schreiben und rechnen. „Nur durch Bildung kann sich etwas bewegen“, meint auch Ali Aslam, Geschäftsführer von ADAMS. „Damit geben wir diesen Kindern eine Chance, dem Slum zu entkommen!“ In 37 Vorschulen in Slums bekommen jährlich ca. 1.000 Kinder die Chance auf eine erste Grundbildung.
Hilfe aus Holweide macht es möglich
Der Aktionskreis hat 150 Mitglieder und eine ebenso große Spenderzahl. Hiltrud Genau, die zweite Vorsitzende, hat Kontakt zu vielen Künstlern aufgebaut, sodass jährlich drei bis vier Benefizveranstaltungen im Hörsaal des Krankenhauses Holweide oder in der Aula der Gesamtschule Holweide stattfinden können. Daneben pflegt sie den Kontakt zu mehreren Schulen, die den Aktionskreis regelmäßig unterstützen. Werbung in der Presse und ein großangelegter Aktionstag im Herbst rund um die Kirche St. Mariä Himmelfahrt sorgen für immer neue Unterstützer. So schafft es der Aktionskreis Jahr für Jahr, die Projekte erfolgreich weiterzuführen und Menschen in Not Schritt für Schritt einen Weg aus der bitteren Armut zu ermöglichen.